Die Energiewende steht noch am Anfang

Veröffentlicht am 23.03.2014 in Ortsverein

Prof. Dr. Marc Ringel diskutierte über den aktuellen Stand der Energiewende

Sillenbucher SPD diskutierte über Energiepolitik

Bei ihrer vergangenen Sitzung am 15.03.2014 diskutierten die Sillenbucher Sozialdemokraten über die Energiepolitik. Als Referent gab Marc Ringel, Professor für Energiewirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, einen Überblick über den aktuellen Stand der Energiewende in Deutschland und Europa. Ringel war früher bei der Europäischen Kommission, dem Bundeswirtschaftsministerium und der OECD in verschiedenen Bereichen der Energiepolitik tätig und konnte aus erster Hand berichten.

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Als zentrale Herausforderung für den Ausbau der Erneuerbaren Energien sieht der Energie-Experte den Netzausbau, denn derzeit käme die Infrastruktur nicht mit, so Ringel. Gleichzeitig zu Großprojekten wie Offshore-Windparks sollte aber auch die dezentrale Energieproduktion ausgeweitet werden, um die Netze zu entlasten. Durch die umstrittene Fördermethode “Fracking” würden die USA derzeit große Mengen Gas gewinnen, so dass weltweit die Preise für Kohlepreise im Keller seien. Dadurch würde auch die Stromproduktion durch Kohle in Deutschland ein regelrechtes “Comeback” feiern, so Ringel. Mit negativen Folgen für die Energiewende, denn eigentlich müsste bei den fossilen Brennstoffen auf Gas gesetzt werden, was besser kompatibel mit der schwankenden Stromproduktion durch Wind und Sonne sei.

Sein Hauptaugenmerk legt Ringel auf den Bereich der Energieeffizienz, welche einerseits von der Politik noch nicht ausreichend unterstützt würde. Andererseits würden sinnvolle Projekte wie der Energieausweis für Gebäude in Städten wie Stuttgart wegen des großen Wohnungsmangels ins Leere laufen, so Ringel. Dabei hätte die Einsparungen durch Energieeffizienz überwiegend positive Folgen und wären dringend nötig, um die Energiewende vollziehen zu können. Dennoch sei hier eine staatliche Koordination und vor allem das Engagement kleinerer Versorger wie der Stadtwerke notwendig.

Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass Stuttgart, Deutschland und Europa bei der Energiewende erst am Anfang stehen und noch viele Fragen ungeklärt sind. “Neben verstärkter Forschung beispielsweise im Bereich der Energiespeicherung ist aber auch die Einbindung der Bürgerinnen und Bürger notwendig”, so Matthias Tröndle, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Sillenbuch. Deshalb habe sich der Sillenbucher Ortsverein mittels eines Antrags erfolgreich dafür eingesetzt, dass die SPD in ihrem Programm für die anstehende Kommunalwahl die Erstellung eines Energiekonzepts für Stuttgart unter Einbindung der Forschung als auch mit starker Bürgerbeteiligung fordere, so Tröndle. “Die Energiewende ist ein gesamtgesellschaftliches Projekt. Wenn alle Menschen mit einbezogen werden, wird es auch weniger Widerstände gegen den notwendigen Netzausbau geben”, so Tröndle abschließend.

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Rene Repasi

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